Wie lange hast du für den letzten Blogbeitrag gebraucht? Bloggen frisst Zeit. Schier endlose Recherche, stundenlanges Schreiben und dann fängst du beim nächsten Artikel wieder bei Null an? Dabei gibt es eine smarte Abkürzung: Content Curation. Ich zeige dir, wie du bestehende Inhalte clever nutzt, um schneller zu veröffentlichen und durch kuratierte Inhalte trotzdem hochwertige Beiträge zu liefern.
Was ist Content Curation?
Kuratieren bedeutet Sammeln, Prüfen und Bewerten wichtiger Informationen aus vielen Quellen und durch eigenes Wissen zu erweitern. Die Kunst der Content Curation liegt in der Fähigkeit, aus der Flut von Informationen die Perlen herauszufiltern, die wirklich von Bedeutung sind. Du agierst hierbei als Vermittler und sorgst dafür, dass deine Zielgruppe nur die besten und passenden Inhalte zu einem Thema erhält.
Die Bedeutung kuratierter Inhalte für Unternehmen
Wir leben in einer digitalen Welt, in der es einen Informations-Überfluss gibt. Durch gute Content Curation kannst du deine Reichweite und die Sichtbarkeit vergrößern und deine Firma als Kenner der Branche präsentierst. Damit schaffst du Vertrauen und Glaubwürdigkeit, deswegen sollten kuratierte Inhalte unbedingt deine Content-Strategie ergänzen.
Welche Vorteile bietet diese Methode?
Content Curation ist mehr als nur das Teilen fremder Inhalte – es ist eine strategische Methode, um Mehrwert zu schaffen, Vertrauen aufzubauen und Ihre Marke als kompetente Anlaufstelle zu positionieren. Hier sind die wichtigsten Vorteile:
- SEO-Optimierung
- Führt zu zusätzlich indizierten Pages
- Verbessert Auffindbarkeit für relevante Keywords
- Reichweitenerhöhung
- Kuratierte Inhalte werden häufiger auf Social Media geteilt
- Inhalte mit größerer Reichweite steigern Sichtbarkeit
- Glaubwürdigkeit & Positionierung
- Zeigt Kompetenz und Know-how
- Stärkt Transparenz durch Einbindung anderer Perspektiven
- Nutzerbindung
- Erhöht Verweildauer auf der Website
- Sichert kontinuierliche Relevanz für die Zielgruppe
- Effizienz
- Spart Zeit und Ressourcen gegenüber Eigenproduktion
- Ermöglicht schnellere Reaktion auf Trends („Time-to-Market“)
- Vielfalt
- Bietet Zugang zu breiteren Informationsquellen
Welche Nachteile bieten kuratierte Inhalte?
Trotz der Vorteile bringt Content Curation auch einige Herausforderungen mit sich:
- Risiko von Plagiaten: Wenn kuratierte Inhalte nicht korrekt gekennzeichnet werden, könnte der Eindruck entstehen, dass es sich um eigene Werke handelt. Das kann Plagiatsvorwürfe nach sich ziehen, besonders wenn die ursprünglichen Quellen nicht klar benannt werden.
- Verlust an Einzigartigkeit: Da bereits vorhandene Inhalte genutzt werden, kann es passieren, dass die eigene Marke an Individualität verliert. Um dem entgegenzuwirken, sollten kuratierte Beiträge mit eigenen Analysen, Kommentaren oder Ergänzungen angereichert werden.
- Abhängigkeit von fremden Quellen: Wer stark auf externe Inhalte setzt, macht sich von deren Verfügbarkeit abhängig. Änderungen, Einschränkungen oder das Verschwinden dieser Quellen können die eigene Content-Strategie beeinträchtigen. Deshalb ist eine Balance zwischen selbst erstellten und kuratierten Inhalten wichtig.
- Potenzielle Veralterung: Wenn kuratierte Beiträge nicht regelmäßig geprüft und aktualisiert werden, kann es passieren, dass sie mit der Zeit an Relevanz verlieren. Das könnte sich negativ auf die Glaubwürdigkeit und das Interesse der Leser auswirken.
- Uneinheitlicher Stil: Inhalte aus unterschiedlichen Quellen können verschiedene Tonalitäten und Schreibstile aufweisen. Dadurch kann es schwerfallen, eine konsistente Markenstimme beizubehalten, was die Wiedererkennbarkeit und Authentizität schwächen könnte.
Verschiedene Formen beim Kuratieren von Inhalten
Es gibt im Wesentlichen fünf unterschiedliche Ansätze zum Kuratieren von Inhalten*:
- Destillation: hier fasst du die wichtigsten Daten aus verschiedenen Quellen zusammen und teilst sie auf der Webseite, oder auf einem Social Mesia-Kanal.
- Aggregation: Hier veröffentlichst du die fremden Inhalte komplett, oder zumindest weite Teile davon.
- Elevation: Hierbei handelt es sich um die fortlaufende Sammlung an Informationen zu einem bestimmten Thema. um so die Aufmerksamkeit gezielt auf dieses Thema lenken und zu zeigen, dass dieses Anliegen wichtig ist.
- Chronology: Mit dieser Content Curation-Methode sammelt du Inhalte zu einem bestimmten Thema und präsentierst sie in chronologischer Reihenfolge. Dies kann interessant sein, wenn du beispielsweise einen Rückblick auf die SEO-Entwicklung der letzten 25 Jahre erstellen möchtest.
- Mashup: hierbei kombinierst du die Inhalte von verschiedenen Quellen zu einem Thema, formulierst diese neu, und generierst damit neuen Content. So kombinierst du alle relevanten Punkte
Quellenangabe: contentmanager.de
Content Curation in der Praxis

Der Prozess der Content Curation umfasst mehrere Schritte, die du sorgfältig planen und ausführen musst, damit Du effektive Ergebnisse erzielst. Der erste Schritt besteht darin, die Zielgruppe und ihre Bedürfnisse genau zu verstehen. Dies erfordert eine gründliche Analyse der Interessen, Vorlieben und Verhaltensweisen der Zielgruppe. Nur so kann der Kurator Inhalte auswählen, die wirklich relevant und wertvoll sind.
1. Themen zum Kuratieren von Inhalten festlegen
Bevor du mit der Content Curation beginnst, musst du genau wissen, wen du erreichen willst: Welche Bedürfnisse, Probleme und Ziele haben deine Leser? Tools wie Quora oder AnswerThePublic helfen dir, relevante Themen zu identifizieren. Gleichzeitig solltest du dir über deine eigene Marke im Klaren sein: Welchen Eindruck möchtest du vermitteln und wo kannst du dein Fachwissen einbringen? Die Themenauswahl sollte weder zu nischig noch zu breit gefasst sein, um ein engagiertes Publikum anzusprechen.
2. Relevanz und Selbstbewusstsein zeigen
Die Basis jeder guten Content Curation sind relevante Inhalte, die zu deinem Thema passen. Scheue dich nicht, auch Beiträge deiner Konkurrenz zu berücksichtigen, wenn sie thematisch optimal passen – das zeugt von Selbstbewusstsein. Vermeide jedoch zu enge Konkurrenten und achte genau darauf, was du empfiehlst: Kannst du die Inhalte und Empfehlungen guten Gewissens vertreten?
3. Sei ein Content-Kurator im Dauerdienst
Als Content-Kurator solltest du stets aufmerksam sein und alles, was du liest, siehst und konsumierst, auf seine Verwertbarkeit prüfen. Plane aber auch gezielte Suchzeiten ein, um aktiv nach Inhalten zu suchen. Tools wie Feedly oder Pocket können dir dabei helfen, interessante Artikel zu sammeln und zu organisieren.
4. Finde den passenden Stil
Es gibt verschiedene Ansätze für Content Curation, wie Aggregation (Sammlung relevanter Inhalte), Chronologie (zeitliche Anordnung), Destillation (Vereinfachung), Elevation (Trendanalyse) oder Mashup (Mix verschiedener Perspektiven). Wähle den Ansatz, der für dein Thema und deine Zielgruppe am besten geeignet ist, oder kombiniere verschiedene Ansätze.
5. Kuratierte Inhalte veröffentlichen: Wähle die passende Bühne
Um deine kuratierten Inhalte zu veröffentlichen, eignen sich verschiedene Social Media-Plattformen oder Blogs. Nutze auch spezielle Tools und Dienste, um deine Inhalte komfortabel zu teilen. Achte dabei immer auf eine klare Kennzeichnung fremder Inhalte, korrekte Quellenangaben und die Einhaltung des Urheberrechts, um rechtliche Probleme zu vermeiden.
Tools und Ressourcen

Es gibt zahlreiche Tools für Content Curation, stellt einige davon vor: Hier ist die Auflistung von 10 wichtigen Tools in alphabetischer Reihenfolge, die TheScope.com und omt.de empfehlen.
- Anders Pink: Ein KI-basiertes Tool zur Inhaltskuratierung, das automatisch relevante Inhalte vorschlägt. Der Algorithmus passt sich den Nutzerpräferenzen an, indem Suchtreffer bewertet werden. Ideal für personalisierte Content-Empfehlungen.
- Buzzsumo: Eine inhaltsbasierte Suchmaschine, die Trends nach sozialer Reichweite filtert. Benutzer können nach Themen, Content-Typ (Videos, Infografiken), Sprache oder Land filtern. Eignet sich besonders zur Identifikation viraler Inhalte in einer Branche.
- Content Studio: Kuratiert und filtert Inhalte (Artikel, Videos, Quizfragen) für Blogs oder Social Media. Bietet Automatisierungsfunktionen für die zeitgesteuerte Veröffentlichung.
- Curata: Empfiehlt zielgruppenspezifische Inhalte basierend auf vordefinierten Keywords. Nutzer können Vorschläge bewerten und ausgewählte Inhalte auf verschiedenen Kanälen publizieren.
- Crowdfire: Ein Social-Media-Tool, das relevante Artikel findet und zum Teilen auf Plattformen wie Twitter oder Facebook anbietet.
- 7. NewzSocial: Spezialisiert auf die Kuratierung von News aus sozialen Medien.
- 9. Scoop.it: Bietet Community-Funktionen (Folgen anderer Nutzer) und schlägt ergänzende Themen zu Stichworten vor. Enthält Social-Media-Monitoring-Tools.
- 10. Scope: Begleitet den gesamten Kuratierungsprozess – von der Inhaltsfindung bis zur Publikation. Fokus auf Newsletter, Corporate-Design-Anpassungen und Multi-Channel-Verteilung (Webseiten, Apps, Social Media).
Strategien zur Auswahl relevanter Inhalte
Wenn Du anfängst kuratierte Inhalte zu erstellen, brauchst du eine klare Strategie. Neil Patel erklärt in seinem Blogbeitrag wie dieser Prozess aussehen soll:
- Wo Inhalte veröffentlicht werden
- Wo diese Inhalte beworben werden
- Wie sie beworben werden
- Wie Erwähnungen und Influencer abgewickelt werden
- Wie viel Zeit in die Bewerbung der Inhalte investiert wird
- Wie diese Inhalte wiederverwendet werden – wo und wann, wie TweetDeck
Die Rolle von Social Media
Mit Plattformen wie Twitter, LinkedIn & Facebook erreichst du nicht nur schnell deine Zielgruppe, sondern generierst auch wertvolle Insights:
- Reichweiten-Turbo: Gut kuratierte Inhalte verbreiten sich viral – das steigert deine Sichtbarkeit und zieht neue Follower an.
- Echtzeit-Feedback: Du siehst sofort, was ankommt (Likes, Shares, Kommentare) und kannst deine Strategie dynamisch anpassen.
- Verhaltensdaten: Analysen zeigen dir, welche Themen deine Community wirklich interessieren – ideal für zielgenaue Curation.
Erfolgreiche Kuratierte Inhalte in der Praxis
Wie Content Curation in der Praxis wunderbar funktioniert, zeigen die nachfolgenden Beispiele:
Deutsche Bundesbank: Social-Media-Updates an einem Ort
Die Deutsche Bundesbank bündelt sämtliche Social-Media-Beiträge auf einer zentralen Plattform. Statt einzelne Kanäle manuell zu durchsuchen, können Interessierte alle aktuellen Nachrichten aus Twitter, YouTube und anderen Netzwerken an einem Ort einsehen. Dadurch wird die Informationssuche erleichtert, während die Bundesbank gleichzeitig ihre Reichweite auf verschiedenen Plattformen optimiert.
Maryann Rizzo auf Pinterest: Inspiration in kuratierter Form
Die Innenarchitektin Maryann Rizzo nutzt Pinterest als kuratiertes Moodboard. Sie sammelt und teilt dort Ideen rund um Design, Architektur und Einrichtung. Durch die gezielte Auswahl und Organisation von Inhalten schafft sie eine wertvolle Inspirationsquelle für ihre Community und positioniert sich als Expertin für stilvolles Wohnen.
OTTO – re:BLOG: Nachhaltigkeit und Lifestyle im Fokus
Mit dem re:BLOG setzt der Versandhändler OTTO auf kuratierten Content zu den Themen Nachhaltigkeit, Lifestyle und Mode. Neben eigenen Artikeln integriert der Blog Beiträge externer Autoren und Experten. Dadurch entsteht ein vielseitiges Magazin, das aktuelle Trends aufgreift und verschiedene Perspektiven einbindet – ohne dabei den Markenfokus zu verlieren.
Morning Brew: Die wichtigsten News am Morgen
Das Online-Format „Morning Brew“ bietet eine tägliche Zusammenstellung relevanter Nachrichten. Leser erhalten einen schnellen Überblick über die wichtigsten Ereignisse des Tages, ohne zahlreiche Quellen durchforsten zu müssen. Durch diese kuratierte Zusammenfassung spart die Zielgruppe Zeit und bleibt dennoch bestens informiert.
Fazit
Content Curation ist eine kraftvolle Strategie, um relevante Inhalte zu bündeln, Vertrauen aufzubauen und die eigene Reichweite zu erhöhen, aber sie erfordert eine durchdachte Vorgehensweise. Wenn du gezielt kuratierst, dabei eigene Perspektiven einbringst und stets auf Quellenangaben achtest, kannst du dein Publikum mit wertvollen Inhalten versorgen, ohne dabei deine Einzigartigkeit zu verlieren.
Häufig gestellte Fragen
Was genau ist Content Curation?
Content Curation bezeichnet den Prozess, relevante, qualitativ hochwertige Inhalte aus verschiedenen Quellen zu sammeln, zu filtern und zu organisieren. Ziel ist es, diese Inhalte gezielt zu teilen, um der Zielgruppe einen Mehrwert zu bieten, ohne dabei eigenen Content zu erstellen.
Warum ist Content Curation wichtig für Unternehmen?
Content Curation hilft Unternehmen, ihre Reichweite und Sichtbarkeit zu erhöhen, ihre Autorität in der Branche zu stärken und eine loyale Community aufzubauen. Durch die gezielte Auswahl und Präsentation relevanter Inhalte positionieren sich Unternehmen als Experten und bieten ihren Kunden einen kontinuierlichen Mehrwert.
Welche Vorteile hat Content Curation für SEO?
Content Curation kann die SEO-Performance eines Unternehmens verbessern, da durch die Veröffentlichung von kuratierten Inhalten zusätzliche Seiten in den Suchmaschinenindex aufgenommen werden. Außerdem können relevante Keywords gezielt genutzt und die Auffindbarkeit in Suchmaschinen verbessert werden.
Wie finde ich relevante Inhalte für meine Content Curation?
Relevante Inhalte können durch verschiedene Quellen gefunden werden, wie z.B. Blogs, Fachzeitschriften, Social-Media-Kanäle und RSS-Feeds. Tools wie Feedly oder BuzzSumo helfen dabei, die besten Inhalte in deiner Nische zu identifizieren. Außerdem können Communities wie Quora oder Reddit nützlich sein, um die Bedürfnisse und Fragen deiner Zielgruppe zu verstehen.
Wie funktioniert Content Curation in der Praxis?
Zunächst musst du Themen festlegen, die für die Zielgruppe relevant sind. Anschließend recherchierst du Quellen, die wertvolle Informationen zu diesen Themen liefern. Die kuratierten Inhalte teilst du dann entweder auf Social Media oder auf Blogs, immer mit einer klaren Quellenangabe und ggf. eigenen Kommentaren oder Analysen.